SARS, Coronavirus und Co.

Fledermäuse sind ein Reservoir für eine ansehliche Sammlung an verschiedenen Viren. Woran genau es liegt, dass die Tiere Träger sind, aber nicht erkranken, ist nicht abschließend geklärt.

Tollwut

Die Tollwut ist eine für den Menschen gefährliche Viruserkrankung deutscher Fledermäuse. Sie wird durch Speichel übertragen, kann also bei falschem Händling der Fledermäuse durch eine Bisswunde übertragen werden. Beim verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren braucht man aber keine Angst zu haben. Wir informieren hier zu diesem Thema.

Coronavirus

Das Hintergrundpapier vom NABU zum Thema:

Fledermäuse und Corona

 

Ja, es gibt auch in europäischen Fledermäusen (immer schon) Coronaviren (wie in fast jeder bisher darauf untersuchten Säugetierspezies) und ja, die sind den Auslösern von SARS recht ähnlich. Aber nein, daraus ergibt sich kein Grund, anders als bisher mit Fledermäusen umzugehen.

 

Die Europäischen Hufeisennasen hat zumindest in Bulgarien Coranaviren, die den SARS-Viren sehr ähnlich sind. Aber sie sind nicht identisch – genauso wie das jetzt in China aktive Coronavirus eben nicht dasselbe ist.

Die Übertragung von chinesischen Hufeisenasen auf Menschen hat nach aktuellem Kenntnisstand nie direkt stattgefunden. Stattdessen fand ein Spillover bei SARS und wohl auch bei den jetzigen Coronaviren unter extrem stressigen Bedingungen für alle beteiligten Tiere auf grausigen Tiermärkten statt, wo sich bestimmt auch frisches Blut und rohe Reste verschiedenster Arten mischten. Und dann sind die Viren erst auf eine andere Art übergesprungen, die sie dann auf Menschen übertragen hat. Ob die Viren nun aus Hufeisennasen oder Schuppentieren oder woher auch immer stammen, ein Übertragungsrisiko steigt natürlich bei so innigem und belastendem Kontakt zwischen (Wild-)Tier und Mensch. Auch werden in China Tiere teilweise roh oder halbgar gegessen oder in nicht ausreichend erhitzter Form Organe von Ihnen als „Arznei“ verwendet.

 

Von im Quartier hängenden oder vorbeifliegenden Fledermäusen dürfte dagegen (bei uns, aber auch in China) ein vernachlässigbar geringes Risiko ausgehen. Das belegt das jahrhundertelange Zusammenleben von uns mit ihnen. Auch wenn ein Spillover von der Zwergfledermaus oder der Hauskatze auf einen Menschen nie ausgeschlossen werden kann, gibt es keinen Grund Fledermäuse diesbezüglich zu fürchten.

 

Es handelt sich um keine neuen Viren und erst recht hat die „Bedrohung“, die von den anderen Arten ausgeht, nicht zugenommen, sondern unser Umgang mit anderen Arten, unsere Mobilität und unser Informationsfluss.

 

Die mit weitem Abstand häufigste Infektionsquelle für uns sind unsere Mitmenschen.

Das Infopapier für die Ehrenamtler zum Thema Corona:

Download
Infopapier zum Ehrenamt in Zeiten von Corona
NABU200430_Infopapier_Fledermausschutz_E
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Weitere Informationen

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat zusammen mit den Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern zwei Informationsblätter zur Aufklärung erstellt.

 

Im Dokument Fledermausschutz und Corona-Virus werden Informationen im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen Tätigkeit im Fledermausschutz und der Corona-Pandemie (Ausgangsbeschränkung) zusammengefasst. 

 

Fledermausvorkommen an Gebäuden und menschliche Gesundheit enthält Informationen für Quartierbesitzer, um einer möglichen Verunsicherung aufgrund der aktuellen Lage fachlich zu begegnen.

 

Die pdfs der Beiträge finden sich hier.

Der Bundesverband für Fledermauskunde BVF hat ebenfalls etwas zu dem Thema zusammengestellt. Das Info-Blatt findet sich auf dieser Seite.

Aus den Medien:

 

MDR zum Ursprung des Coronavirus: Nicht das Schuppentier ist Schuld, sondern der Mensch

 

oder ein Artikel aus der ZEIT (bereits vom 9. Februar 2020)